Hinein ins kalte Wasser

„Ich denke an die Zukunft. Ich weiss, dass wir so längerfristig nicht weiter machen können. Wir brauchen einen Wandel. Unsere Zukunft und die der zukünftigen Generationen liegt mir unglaublich am Herzen. Irgendwie habe ich mir das alles besser vorgestellt, als ständig an diese nicht so vielversprechenden Aussichten zu denken. Ich habe dieses Gefühl in mir, dass das alles nicht gerecht ist, und wir das doch ändern können, auch wenn es nur kleine Erfolgsschritte sind. Und weil ich weiss, dass wir vor allem etwas ändern können, wenn wir es wollen. Ich möchte etwas tun, wo ich kleine Erfolge sehe und dass mir Hoffnung gibt. Wir sind jung und müssen uns zusammentun, unsere Kraft und unser noch nicht ausgeschöpftes Potential nutzen. Manchmal fühle ich mich alleine mit meinen Gedanken. Doch wenn ich mich mit den Catalysts austausche, verspüre ich unglaublich viel Rückhalt und Energie. Und genau deshalb ist es für mich so besonders wichtig, mich mit Menschen zusammen zu tun. Am liebsten mit Gleichgesinnten, jungen Leuten, die Mut haben. Mut zu Neuem, Unbekanntem und Schwierigem. Genau wie die Rheinschwimmer vor mir, die sich bei 5 Grad im November nicht fürchten, im Rhein zu schwimmen. Einfach einmal springen und nicht zu viel überlegen.“

(Ausschnitt aus learning journal, Celia im November 2020)

Der Entscheid am Catalyst Lab teilzunehmen war der Start eines Wegs, der mir bisher unbekannt war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch noch nie etwas von collaboratio helvetica gehört.

Ich kann mich noch gut an das erste Zusammentreffen in Bern erinnern. Von Anfang an hatte ich ein gutes Gefühl, obwohl die Atmosphäre ganz ungewohnt war. Die Energie im Raum war unglaublich gefüllt von Positivität und Offenheit, wie ich das selten auf so engem Raum erlebt habe. Ich war beeindruckt, gerade auch weil eine so vielfältige und diverse Gruppe von Menschen da war, die aber irgendwie alle die gleiche Intention zum Ausdruck brachten.

Im Catalyst Lab konnte ich mich in der Nachhaltigkeitswelt vernetzen und viel Neues lernen, mich aber auch auf persönlicher Ebene unglaublich weiterentwickeln. Ich würde sogar behaupten, dass das Catalyst Lab für mich «lebensverändernd» war. Ich habe Potentiale und Interessen an mir entdeckt, über die ich mir zuvor gar nicht im Bewussten war. Ich habe eine neue Art von fachlicher Zusammenarbeit kennengelernt, aus dieser sich sehr schöne Austausche und «collaborations» ergeben haben. Ich wurde auf dem Weg des Catalyst Labs bei grossen Stolpersteinen unterstützt und habe unglaublich viel über mich selber gelernt. Ich habe ein differenziertes Verständnis für das Thema Systemwandel gewonnen, mir im Thema der sozialen Transformation methodisches Verständnis angeeignet, das Prinzip der «Ursachen- statt Symptombekämpfung» kennengelernt und in meinen eigenen Werten verfestigt und weiss, dass ich nun definitiv bereit bin, dieses «etwas», dass ich in die mir spüre, in die Welt zu tragen. Wenn ich an eine zukunftsfähige Schweiz denke, würde ich für jede jugendliche und weltoffene Person ein Format wie das Catalyst Lab erschaffen. Der geführte Prozess zur Ausarbeitung der eigenen Visionen, Projekten, Themen und Fragen öffnet hunderte von neuen Türen. Es ist eine riesengrosse Chance, sein Potential in die «Welt» einzubringen und auf diesem Weg unterstützt zu werden. 

Wenn ich an die Zeit des Catalyst Labs denke, bleibt bei mir der Satz «Mut zur Veränderung» sehr präsent. Dabei das Vertrauen in sich selber haben, mutig hinzuschauen und offen sein für eine gesellschaftlichen, aber auch eigenen Wandel. Für eine zukunftsfähigere Schweiz braucht es viel Mut und Offenheit der Menschen, die nicht Angst haben, sich von alten gesellschaftlichen Gewohnheiten zu lösen und eben auch mal mutig ins kalte Wasser zu tauchen. So wie die Rheinschwimmer es im November es getan haben.


Blogpost von Celia Hug, Catalyst 20/21
As part of her high school diploma thesis, Celia focused on the topic of sustainable travel and committed herself to a climate-friendly future. The product of her work is an illustrated Swiss travel guide entitled "Suche Fern. Finde Nah” (Look Close, Find Near). She travelled to places in Switzerland that resemble and are equally fascinating to long-distance travel destinations in distant countries.

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