Im Einsatz für die Proteinwende: Rückblick aufs Protein Lab

Von September bis Oktober 2023 fand das Protein Lab statt, ein kollaboratives Projekt der drei Organisationen Sentience, der Berner Fachhochschule BFH und collaboratio helvetica. Die Workshopreihe zielte darauf ab, sektorübergreifende Lösungen für den Wandel des Ernährungssystems zu entwickeln. Im November 2023 folgte eine öffentliche Dialogverstanstaltung im Fishbowl-Format an der Berner Fachhochschule, um die Reichweite zu erhöhen und das Engagement zu vertiefen.

Die Ausgangslage für das Protein Lab ist die grosse Herausforderung des Schweizer Ernährungssystems, die Umweltauswirkungen des aktuellen Fleischkonsums zu reduzieren und den ethischen Aspekten der Massentierhaltung gerecht zu werden.

Die Antwort darauf ist die sogenannte Proteinwende. Damit wird der dringend notwendige Wandel unseres Ernährungssystems bezeichnet, weg von übermässigem Konsum tierischer Proteine hin zu nachhaltigen, alternativen Proteinen. Doch regulatorische Hürden und mangelnde Vernetzung innerhalb der pflanzlichen Proteinbranche erschweren und verlangsamen diesen Wandel.

DIE KOMPLEXITÄT DER THEMATIK MACHT ES FÜR ENGAGIERTE AKTEURE UNUMGÄNGLICH, MITEINANDER IN KONTAKT ZU TRETEN UND SICH GEGENSEITIG ZU UNTERSTÜTZEN.

Zu diesem Zweck wurde das Protein Lab ins Leben gerufen. Es wurden rund 20 Akteure – unter anderem aus aus der Landwirtschaft, der Wissenschaft, der Industrie, dem Tier- oder Umweltschutz und der Investment-Branche – in drei eintägigen Workshops zusammengeführt, um unterschiedliche Perspektiven des Ernährungssystems zusammen zu bringen, systemische Barrieren zu analysieren, kooperative Lösungen zu finden und die Proteinwende aktiv mitzugestalten.

Mit der Einführung neuer Methoden und eines systemischen Ansatzes wurde ein gemeinsames Verständnis des komplexen Ernährungssystems und das Bewusstsein über die Notwendigkeit von kooperativer Zusammenarbeit gestärkt. Es konnten bedeutende Hebelpunkte innerhalb und ausserhalb des Proteinsystems identifiziert werden, die für den benötigten Wandel aktiviert werden müssen.

DIE WIRKUNG DES ZWISCHENMENSCHLICHEN ASPEKTS IST BEI SYSTEMISCHER ARBEIT NICHT ZU UNTERSCHÄTZEN.

Unser Fazit

Ein grundlegender Bestandteil des Erfolgs des Protein Labs ist das erfolgreiche Zusammenführen einer Vielfalt von relevanten Interessenvertretungen des Ernährungssystems in der Schweiz. So konnte der wichtigste Grundstein für Systemwandel gelegt werden: Die Wichtigkeit von Kooperation wurde aus systemischer Sicht deutlich und deren Umsetzung aktiv durch die Veranstaltung gefördert.

Während des Protein Labs konnten zahlreiche Kontakte, Verbindungen und Kooperationen geknüpft werden. Gerade das Kennenlernen anderer Akteure, die sich für die Proteinwende engagieren, verlieh vielen Teilnehmenden neuen Mut, sich weiter zu engagieren und neue Türen zu öffnen, die bisher unbemerkt geblieben waren.

Die Komplexität der Thematik macht es für engagierte Akteure unumgänglich, miteinander in Kontakt zu treten und sich gegenseitig zu unterstützen. In der Realität erweist sich genau dieser Punkt aber als grosse Herausforderung – weshalb sich das Protein Lab durch sein Format genau dieser zentralen Herausforderung gestellt hat.

Mehr dazu im umfassenden Abschlussbericht:

Das Protein Lab ist aus erfolgreicher Zusammenarbeit und dem Engagement zahlreicher Beteiligten entstanden. Wir möchten uns bei allen herzlich bedanken, die zum Erfolg des Protein Labs beigetragen haben.

Das Projekt wurde durch die Unterstützung der Minerva Stiftung, dem Schweizer Netzwerk für Nachhaltigkeitslösungen SDSN Switzerland, ProVeg International und privaten Gönner:innen ermöglicht.

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